Die Rolle des Demand Planners bzw. Absatzplaners ist in Unternehmen mittlerweile fest verankert. Das Aufkommen neuer, KI-gestützter Supply-Chain-Technologien, die zunehmende Volatilität der Märkte und der weit verbreitete Fachkräftemangel haben die Bedeutung dieser kritischen Position weiter gesteigert.

Der aktuelle Blog beschäftigt sich mit der sich stetig wandelnden Rolle des Absatzplaners:

  • Wie unterscheidet sich die Rolle des Demand Planners heute von der vor fünf Jahren?
  • Welches sind die wichtigsten Herausforderungen und Chancen?
  • Welche Fähigkeiten und Kenntnisse brauchen Absatzplaner, um in dieser Position zu glänzen?

Zunächst die Grundlagen.

Was ist ein Demand Planner?

In seiner einfachsten Form prognostiziert ein Demand Planner die Kundennachfrage. Es liegt auf der Hand, dass dies eine zentrale Funktion ist, wenn Sie die erwartete Nachfrage nach Ihren Produkten und Dienstleistungen befriedigen wollen.

Die Prognosen eines Absatzplaners umfassen eine unglaubliche Datenmenge. Im Idealfall handelt es sich dabei um solide Daten, die auf der Grundlage historischer Absatzdaten, Marktinformationen, Wettbewerbsanalysen und den Erkenntnissen Ihrer Produktions-, Marketing- und Vertriebsteams basieren.

Auf der Grundlage dieser Informationen ist Ihr Planungsteam für die Erstellung von möglichst präzisen Absatzprognosen zuständig. Das Ziel eines Demand Planners ist einfach: Er soll sicherstellen, dass das Unternehmen die Kundennachfrage effektiv befriedigen kann, indem er die Lagerbestände mit den Absatzzielen in Einklang bringt.

Daher ist die Ermittlung von Defiziten und Abweichungen zwischen Lagerbestand und erwartetem Absatz ein wichtiger Aspekt dieser Aufgabe.

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Was sind die Aufgaben eines Demand Planners?

Mithilfe modernster Prognosetechniken und -software kann ein Absatzplaner Schwankungen und Unsicherheiten in der Nachfrage modellieren, um ein zuverlässiges Bild der zukünftigen Nachfrage zu erstellen. Ein Planungsteam verlässt sich weniger auf seine Intuition, sondern agiert als ein Analyseteam, das sich auf statistische Modelle stützt, um Absatzprognosen zu bestätigen oder zu widerlegen.

Das kontinuierliche Monitoring der Lagerbestände ist dabei von entscheidender Bedeutung. Das Gleiche gilt für die ständige Anpassung der Prognosen und die Analyse der Prognosequalität. Die laufende Beobachtung hilft nicht nur, Lagerbestände zu optimieren, sondern auch die Gefahr von Fehl- und Überbeständen zu verringern. Beides kann fatale Folgen haben, wenn man sie ignoriert.

Ihr Absatzplaner sollte die potenzielle Nachfrage nach Ihren Produkten einschätzen können. Er spielt eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung eines ausreichenden Angebots (bei gleichzeitiger Minimierung des Risikos von Überbeständen und Produktverschwendung).

Um dies zu erreichen, ist es nicht nur wichtig die Prognosegenauigkeit zu überwachen und auszuwerten, sondern auch das Optimierungspotenzial zu ermitteln und entsprechende Strategien umzusetzen.

Die Einblicke und Erkenntnisse eines Absatzplaners fließen natürlich auch in Produktlebenszyklen und strategische Vorausplanung ein.

Wird die derzeitige Nachfrage langfristig stabil bleiben? Sicher nicht. Wann wird sich die Nachfrage abschwächen? Wann ansteigen? Wie wird sich das Angebot Ihrer Wettbewerber auf Ihre Nachfrage auswirken? Werden sich neue Marktteilnehmer auf den Absatz und damit auch auf den Umsatz auswirken? Was ist mit äußeren Einflüssen, wie Lieferverzögerungen oder einer nächsten Pandemie?

Die Rolle der Demand Planners wird angesichts der zunehmenden globalen Volatilität immer anspruchsvoller. Sie dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen, ist eine essenzielle Aufgabe. Deshalb ist es notwendig, die Kompetenzen Ihrer Absatzplaner, durch den Einsatz intelligenter Technologien zu stärken.

 

Vor welchen Herausforderungen steht Ihr Demand Planner?

Die Anforderungen an einen Demand Planner sind sehr umfangreich und sehr komplex. Die folgende Liste verdeutlicht, warum die Absatzplanung anspruchsvoller ist als je zuvor. Diese Punkte verdeutlichen auch, warum Ihre Erwartungen realistisch sein müssen und sich ebenso, wie die zu liefernde Leistung über die Zeit weiterentwickeln müssen.

Nachfrageschwankungen:

Nachfrageschwankungen sind aufgrund von saisonalen Einflüssen, Markttrends, Werbeaktionen und unvorhergesehenen Ereignissen unvermeidlich. Dies macht eine genaue Vorhersage zu einer großen Herausforderung.

Datengenauigkeit und -qualität:

Die Genauigkeit und Verlässlichkeit von Daten, historischen Absatzzahlen, Marktinformationen und Kundeneinblicken, sind ein entscheidender Faktor. Ohne präzise Daten ist eine verlässliche Prognose kaum möglich.

Unterbrechungen der Lieferkette

Erwarten Sie das Unerwartete. Störungen gehören zur täglichen Realität der heutigen Lieferketten. Verspätungen von Lieferanten, Transportprobleme oder auch Naturkatastrophen haben enorme Auswirkungen auf Ihre Planung und damit auf das Bestandsmanagement.

Produkteinführungen:

Die Absatzplanung für neue Produkte oder Produkteinführungen kann völlig unbekannt sein. Historische Verkaufsdaten liegen in der Regel nicht vor. Die Kundennachfrage kann sich schnell ändern. Und das Risiko von Überbeständen ist hoch. Daher ist eine möglichst genaue Prognose ein wesentlicher und wichtiger Prozess bei der Einführung neuer Produkte.

Prognoseverzerrungen und -fehler:

Prognosefehler sind ein unausweichlicher Teil des Prozesses. Die Fehlerminimierung ist für die meisten Unternehmen eine ständige Herausforderung, denn jede Ungenauigkeit führt zu Über- oder Fehlbeständen, geringerer Kundenzufriedenheit und sinkender Rentabilität.

Marktdynamik und Wettbewerb:

Schnelle und unerwartete Änderungen der Marktbedingungen, oder der Verbraucherpräferenzen zwingen die Absatzplanung zu einer schnellen Anpassung. Prognosen müssen entsprechend und ohne Verzögerung aktualisiert werden.

Funktionsübergreifende Ausrichtung:

Die Zusammenarbeit mit Vertrieb, Marketing, Produktion und anderen Abteilungen ist nicht verhandelbar. Es ist sinnvoll Ihr Planungsteam mit den besten Werkzeugen auszustatten. Wenn Demand Planer jedoch in Silos arbeiten, ist es, als würden sie gar nicht existieren.

Komplexe Produktportfolios:

Die Absatzsteuerung bei einer breiten und/oder tiefen Produktpalette ist nicht einfach. Denn jedes Produkt hat einzigartige Nachfragemuster, Produktlebenszyklen und SKU-spezifische Komplexitäten. Für den Absatzplaner besteht die Herausforderung darin, robuste Erkenntnisse über ein riesiges Sortiment zu gewinnen.

Prognosen für Promotions und Events:

Verschiedene Werbe- und Verkaufsförderungsaktionen und Marketingkampagnen führen bei unterschiedlichen Produkten zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Um profitable Verkaufsinitiativen durchzuführen, sind genaue Prognosen und eine nahtlose Koordination mit den Vertriebs- und Marketingteams essenziell für den Erfolg.

Technologie und Tools:

Der Einsatz neuer Software, KI, Analysetools und Technologieplattformen kann Ihre Prognoseprozesse unterstützen. Eine effektive datengestützte Entscheidungsfindung erfordert jedoch kontinuierliche Investitionen und Schulungen.

 

Welche Fähigkeiten zeichnen einen Demand Planner aus?

Es ist möglich, dass Ihr Absatzplaner bereits über die richtigen Fähigkeiten verfügt. Wenn dies nicht offensichtlich der Fall ist, liegt es in Ihrer Verantwortung, für eine Weiterbildung zu sorgen und ihm Schulungen anzubieten, die ihn in die Lage versetzen, seine Aufgabe erfolgreich zu erfüllen.

Demand Planner sind erfolgreich, wenn sie die folgenden Fähigkeiten einsetzen:

  • Analytische Fähigkeiten
  • Liebe zum Detail
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Problemlösungskompetenz
  • Anpassungsfähigkeit
  • Technische Kompetenz
  • Organisatorische Fähigkeiten
  • Geschäftlicher Scharfsinn
  • Kollaboration und Teamarbeit
  • Kontinuierliches Lernen

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ein Demand Planner all diese Fähigkeiten in seiner täglichen Arbeit benötigt. Einige mehr als andere, aber alle sollten in seinem Repertoire vorhanden und auf Knopfdruck abrufbar sein, um eine beständige Leistung erbringen zu können.

Demand Planner

Wie sieht der typische Karriereweg eines Demand Planners aus?

Wenn Sie dies als Demand Planner lesen und sich fragen, wohin Sie Ihre Rolle führen könnte, gibt es gute Nachrichten: Nicht nur Ihre Rolle wird sich weiterentwickeln, es werden sich daraus auch neue Karrierechancen ergeben.

Eine Perspektive könnte der Aufstieg zum Demand Planning Manager, Supply Chain Manager oder sogar zum Supply Chain Direktor sein, wo Sie größere strategische Initiativen beaufsichtigen.

Sie könnten auch einen Wechsel in spezialisiertere Bereiche wie Category Management oder Merchandising Management in Betracht ziehen. In diesen Funktionen werden Sie sich auf bestimmte Produktkategorien oder Marktsegmente konzentrieren. Es handelt sich um sehr viel differenziertere Aufgaben, die aber für das gesamte Unternehmen ebenso wichtig sind.

Es besteht auch die Möglichkeit, in eine Position wie die eines Einkaufsleiters aufzusteigen, in der Sie die Feinheiten der Bestandsplanung und Beschaffung verwalten können. Dabei konzentrieren Sie sich auf einen Teil der Absatzplanung, der, wie Sie wahrscheinlich schon wissen, von entscheidender Bedeutung ist.

Aufgaben im Logistikmanagement könnten Sie ebenfalls interessieren. Das Management eines effizienten Waren- und Materialflusses ist die Grundlage für ein effektives Lieferkettenmanagement.

Selbstverständlich haben Sie auch die Möglichkeit, sich mit Funktionen zu befassen, die über die traditionellen Rollen in der Lieferkette hinausgehen.

Als Wirtschaftsanalytiker, Leiter der Qualitätssicherung oder Leiter der Produktionskontrolle können Sie Ihre analytischen Fähigkeiten und Ihr operatives Fachwissen nutzen, um einen völlig anderen Karriereweg einzuschlagen und gleichzeitig von Ihrem beruflichen Werdegang zu profitieren.

Bis zu einem gewissen Grad liegt Ihnen die Welt der Supply Chain zu Füßen. Gute Absatzplaner haben einen umfassenden Überblick über die gesamte Lieferkette und wissen, wie sie deren Effizienz maximieren können.

Sie haben die Möglichkeit, verschiedene Karrierewege einzuschlagen und sich in jede Richtung zu orientieren, die Sie interessieren könnte.

 

Fazit: Wie sieht die Zukunft eines Demand Planners aus?

Die Funktion der Absatzplanung erfordert in zunehmendem Maße eine strategische Einbindung in das Unternehmen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Ihr Team für die Unterstützung des gesamten Unternehmens erhält. Ein Demand Planner liefert wesentliche Erkenntnisse und Empfehlungen, die letztendlich das Unternehmenswachstum fördern.

Der technologische Fortschritt beschleunigt die Prozesse in der Absatzplanung. KI und Algorithmen, die auf Basis des maschinellen Lernens arbeiten. Sie leisten bei der Analyse großer Datenmengen und der Erkennung komplexer Muster unschätzbare Dienste. Auf diese Weise lassen sich präzisere Prognosen erstellen.

Veränderungen im Kundenverhalten und in der Marktdynamik sind unvermeidlich. Auf sie reagieren zu können, wird Sie von anderen Anbietern unterscheiden. Moderne Analysetechniken helfen Ihnen, die Marktsignale in Echtzeit zu überwachen. Ebenso wie die prädiktive Modellierung, die sich auf Big-Data-Analysen stützt.

Es gibt eine allgemeine Befürchtung, dass der Aufstieg der KI die Arbeitsplätze und den Lebensunterhalt vieler Arbeitnehmer auf der ganzen Welt bedrohen wird. Aber speziell in der Absatzplanung wird der Vormarsch der KI die Kompetenzen zur Bewältigung der zunehmenden Komplexität noch weiter stärken.

KI kann den Demand Planner bei Routineaufgaben unterstützen, indem sie diese automatisiert. Nehmen Sie als Beispiel die Szenarien-Planung und Simulation. Mit KI-gestützten Simulationswerkzeugen können verschiedene Szenarien und Simulationen viel schneller durchgeführt werden. Die potenziellen Auswirkungen externer Faktoren lassen sich sonst nur schwer abschätzen.

Die Technologien, die die Arbeit von Demand Plannern erleichtern können, haben sich bereits stark weiterentwickelt und dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Je schneller Sie KI-gestützte Tools einsetzen, desto besser sind Sie in der Lage, Ihre Schätzungen in zuverlässige Prognosen zu transformieren.

Es ist eine äußerst spannende Zeit für die Branche. Die Absatzplanung wird sich weiterentwickeln, solange Sie bereit sind, sich mit ihr zu entwickeln.

FAQs zum Demand Planner

Die Absatzplanung hat sich in den letzten fünf Jahren aufgrund des technologischen Fortschritts, der zunehmenden Marktvolatilität und des zunehmenden Fachkräftemangels erheblich weiterentwickelt.

Zu den wesentlichen Fähigkeiten von Absatzplaners gehören analytische Fähigkeiten, technisches Geschick, effektive Kommunikation und Anpassungsfähigkeit.

Demand Planner sind für die Prognose der Kundennachfrage, das Monitoring der Lagerbestände, die Entwicklung und Anpassung von Prognosen und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen zuständig. 

Demand Planner können Karrierewege wie Demand Planning Manager, Supply-Chain-Direktor oder Einkaufsleiter einschlagen oder in spezialisierte Bereiche wie Category Management und Logistikmanagement wechseln. 

Die Funktion des Absatzplaners wird in Unternehmen zunehmend strategisch eingebunden. Der Einsatz moderner Technologien wie KI und maschinellem Lernen zur Anpassung an Veränderungen im Kundenverhalten und der Marktdynamik spielen hierbei eine immer größere Rolle. 

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