Stockouts oder Regallücken sind ein sehr sichtbares Zeichen dafür, dass die Planungsprozesse in der Lieferkette nicht rund laufen. Und auch wenn keine Stockouts im Lager oder in den Geschäften zu sehen sind, sind die Auswirkungen in der Gewinn- und Verlustrechnung zu spüren.

Out-of-Stock-Situationen haben nicht nur erheblichen Einfluss auf Ihre Umsätze, sondern auch auf das Kundenerlebnis. Je größer die Anzahl von Stockouts ist, desto gravierender ist das Risiko eines negativen Kundenerlebnisses. Dies wirkt sich letztlich wiederum auf Ihre Gewinnspannen aus. Wenn Sie das Ausmaß des Problems erkennen, könnte es bereits zu spät sein.

Im Grunde genommen bedeutet kein Bestand keinen Verkauf. Über einen längeren Zeitraum hinweg zwingen anhaltende Ausfälle Ihre Kunden dazu, sich anderweitig umzusehen. Wenn sich dies zu einem regelmäßigen Muster entwickelt, haben Sie ein ernsthaftes Problem.

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Ihnen die Bestände ausgehen können. Aber allzu oft sind fehlende Bestände auf eine schlechte Planung zurückzuführen.

 

Was ist ein Stockout?

Ein Stockout oder Out-of-Stock (OOS) liegt vor, wenn einem Unternehmen der Bestand eines bestimmten Produkts ausgeht. Das bedeutet, dass das Produkt nicht im Lager oder im Geschäft verfügbar ist und von Kunden nicht gekauft werden kann.

Ob ungenaue Absatzprognosen, Unterbrechungen der Lieferkette oder unerwartete Nachfragespitzen – es gibt eine Reihe von Gründen, warum es zu OOS kommen kann.

Im günstigsten Fall führt dies zu Umsatzeinbußen, im schlimmsten Fall zu unzufriedenen Kunden. Dies schadet wiederum dem Image Ihres Unternehmens und führt zu einer Verschlechterung der Marktposition im Vergleich zu Wettbewerbern, die über einen hohen Lagerbestand verfügen.

Es gibt eine Reihe von Strategien, die Sie ergreifen können, um das Risiko von Stockouts und vor den damit verbunden kurz- und langfristigen Folgen schützen können.

Sei es eine optimierte Bevorratung mit Sicherheitsbeständen, eine solide Absatzplanung oder einfach eine effektivere Planung der Lieferkette.

 

Die 6 Hauptursachen von Stockouts

6 Hauptursachen von Stockouts

1. Fehler bei der Artikelanzahl und ungenaue Stammdaten

Unstimmigkeiten bei Lagerbeständen oder einfach eine Fehlzählung können dazu führen, dass Ihr Unternehmen die aktuelle Produktverfügbarkeit überschätzt.

Dies ist sicherlich alles andere als ideal und wäre mit den richtigen Systemen absolut vermeidbar. Aber es kommt vor. Ein Produkt wird als verfügbar markiert, obwohl es nicht verfügbar ist, ein Kunde kauft es, und es ist tatsächlich nicht da.

Natürlich passiert das auch in umgekehrter Richtung. Der Bestand wird im System als ausverkauft gekennzeichnet, ist aber tatsächlich im Lager vorhanden. Beides ist nicht optimal, denn den Verkauf grundlos einzuschränken ist ebenso problematisch.

2. Ungenaue Absatzprognose

Eine unpräzise Prognose kann eine Reihe von Folgewirkungen haben. Out-of-Stocks sind nur eine davon. Aber ein zu hoher Lagerbestand kann Ihrem Unternehmen ebenso schaden.

Wenn Sie die Nachfrage unterschätzen, liegt es nahe, dass Ihr Lagerbestand nicht ausreicht, um alle Kundenbestellungen zu erfüllen und ein Lagerausfall sehr wahrscheinlich ist.

Andererseits können Überbestände sogar zu Ausfällen bei anderen Artikeln führen, da Ihr verfügbares Betriebskapital knapp wird, um ausreichend Bestand vorzuhalten.

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3. Ungenaues Reporting

Absatzdaten sind für Unternehmen unglaublich wertvoll. Aber nur, wenn sie genau und zeitnah sind. Sollten Ihre Daten unvollständig, ungenau oder veraltet sein, geraten Ihre Lagerbestände schnell aus dem Gleichgewicht. Und es wird Ihnen sehr viel schwerer fallen, effektive Geschäftsentscheidungen zu treffen.

Ohne zuverlässige Informationen ist es fast unmöglich, Änderungen in der Nachfrage zu antizipieren und darauf zu reagieren.

Und so kommt es immer wieder einmal zu Fehlbeständen. Um sie zu vermeiden, müssen Sie Ihre Lagerbestände sorgfältig überwachen und auf der Grundlage der tatsächlichen Absatz- und Nachfragetrends auffüllen, und nicht aufgrund von Launen oder Vermutungen derjenigen, die den finanziellen Spielraum haben.

4. Ineffizientes Management des Betriebskapitals

Es heißt, nur Cash sei König, und das wird sich wohl so schnell nicht ändern. Wenn Sie über unzureichendes Kapital oder ein schlechtes Cashflow-Management verfügen, können Sie möglicherweise Ihren Lagerbestand nicht ausreichend auffüllen, um den prognostizierten Absatz zu realisieren.

Oftmals ist das Kapital in nicht liquiden Vermögenswerten gebunden oder es kommt zu Liquiditätsengpässen im Unternehmen. Beides kann die Beschaffung von Waren verzögern oder einschränken, und auch dies ist ein Problem, das schnell gelöst werden sollte.

Wenn Sie darauf hoffen, dass sich die Problematik von selbst löst, werden Sie feststellen, dass Fehlbestände unvermeidlich sind.

5. Unzuverlässige Lieferanten

Jedes Unternehmen in der Lieferkette leidet irgendwann einmal unter Lieferproblemen, manchmal sogar regelmäßig.

Verspätungen, Schäden oder Fehler bei Ihren Lieferungen stören die Warenverfügbarkeit und können zu Stockouts führen. Vor allem, wenn dies regelmäßig vorkommt.

Wenn sich Ihr Lieferungen über einen längeren Zeitraum verzögern oder ganz ausbleiben, kann es natürlich sein, dass Sie nicht genügend Lagerbestand zur Verfügung haben, um die Regale aufzufüllen, bevor die nächste Lieferung eintrifft.

Ganz gleich, ob es sich um eine Lieferverzögerung, Probleme bei der Zollabfertigung oder einfach nur um Kapazitätsengpässe bei den Lieferanten handelt, die Gründe für diese Probleme müssen geklärt werden, bevor sie sich auf die Produktverfügbarkeit und den Gewinn auswirken.

6. Ineffiziente Auffüllung der Lagerbestände

Mit reibungslosen Prozessen können viele Probleme in Unternehmen vermieden werden. Ineffiziente oder langsame Nachschubprozesse können deshalb zu Fehlbeständen führen.

Dies gilt insbesondere dann, wenn die Kundennachfrage im Laufe des Jahres saisonal oder aufgrund von Trends schwankt.

Um Lieferengpässe zu vermeiden, sollten Sie Bestellungen zeitnah platzieren und Vorlaufzeiten so weit wie möglich verkürzen. Die Kommunikation sowohl mit Ihren internen Teams als auch mit Ihren Partnern in der Lieferkette sollte ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Je besser Sie kommunizieren, desto runder wird das Geschäft laufen.

 

Wie schaden Stockouts Ihrem Geschäft?

Stockouts sind ein teures Problem. Sie werden sofort feststellen, dass sich die entgangenen Verkäufe negativ auf Ihre Umsätze auswirken.

Wie bereits erwähnt, führt dies auch zu einer unbefriedigenden Kundenerfahrung. Ob dies dem Ruf der Marke schadet, hängt von der Schwere des Problems ab, aber wenn Konsumenten einen zuverlässigeren Ort zum Einkaufen finden können, werden sie es tun.

Der Verlust der Kundentreue ist keine gute Strategie für den langfristigen Unternehmenserfolg. Vor allem dann nicht, wenn diese einst treuen Kunden zu Ihren schärfsten Konkurrenten wechseln.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Ihre Betriebskosten aufgrund von Fehlbeständen steigen werden. Allein die Bewältigung des Problems erfordert zusätzliche Ressourcen und Anstrengungen, für die Sie möglicherweise nicht die Kapazitäten haben. Hierzu gehören beispielsweise ein beschleunigter Versand, Eilbestellungen, zusätzliche Personalstunden, neue Werbekampagnen, Auslagerungen anderer Produkte in Ihrem Bestand oder höhere Marketingausgaben – die Liste ist fast endlos.

Möglicherweise müssen Sie sogar Preisnachlässe gewähren, was den Wert der getätigten Verkäufe für das Unternehmen verringert. Und das Verpassen von Cross-Selling- oder Upselling-Möglichkeiten ist eine natürliche Folge davon.

Eine gängige Lösung, die von vielen Unternehmen in Betracht gezogen wird, ist die Aufstockung des Betriebskapitals in Form von Sicherheitsbeständen, um sicherzustellen, dass es nie wieder zu Lieferengpässen kommt. Aber das birgt natürlich seine eigenen Gefahren. Die Lagerhaltungskosten steigen ebenso wie das Risiko von Überschuss und Veralterung.

8 Top-Tipps zur Verhinderung von Fehlbeständen

Auch wenn Stockouts manchmal unvermeidlich sind, können Sie Maßnahmen ergreifen, um sie weit weniger wahrscheinlich zu machen.

Hier sind einige bewährte Methoden, um genau das zu tun.

1. Pflegen Sie Ihre Stammdaten

Prüfen Sie Ihre Verkaufsdaten regelmäßig und stellen Sie sicher, dass Ihre Stammdaten den Tatsachen entsprechen. Sie müssen Änderungen bei Produkteigenschaften, Lieferanten und Vorlaufzeiten widerspiegeln und sicherstellen, dass Sie in jeder Phase eine genaues Bestandsmanagement haben.

Die Implementierung von Datenvalidierungsprüfungen ist ein sicheres Mittel, um Fehler in Ihren Daten zu erkennen und zu korrigieren und die Integrität und Zuverlässigkeit der Daten zu gewährleisten.

2. Planen Sie Werbeaktionen und Sonderangebote mit Präzision

Als Reaktion auf OOS ähnliche Artikel zum Verkauf anzubieten, um die Enttäuschung Ihrer Kunden zu vermeiden, ist keine Strategie, die sich langfristig auszahlt.

Vorausschauende Analysen und historische Verkaufsdaten können Ihnen dabei helfen, die Auswirkungen von Werbeaktionen zu prognostizieren und somit die Befürchtung zu zerstreuen, dass Sie die Werbewirkung zu optimistisch einschätzen oder dass der Bestand nicht ausreichend ist.

Präzise Bestandszuweisung und -auffüllung sind ein Muss. Je besser Ihre Verkaufs- und Planungsteams mit dem Marketing zusammenarbeiten, desto besser können Sie Ihre Werbeaktivitäten koordinieren.

Durch die Minimierung von Fehlbeständen maximieren Sie Ihre Absatzchancen.

3. Optimierung der Planung mehrerer Standorte

Bedarfsorientierte Zuweisungsstrategien unterstützen Ihr Unternehmen bei der Verteilung von Beständen auf der Grundlage von Nachfragemustern und Anforderungen an die Servicequalität mit regionalem Schwerpunkt.

Dies ist besonders nützlich für Unternehmen, die an verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Nachfragemustern tätig sind.

Modelle zur Netzoptimierung können Ihrem Unternehmen helfen, optimale Lagerbestände zu ermitteln. Die Minimierung von Fehlbeständen bei gleichzeitiger Maximierung des Lagerumschlags in verschiedenen Regionen ist eine Herausforderung für sich. Einen Schritt weiterzudenken hilft, die Wahrscheinlichkeit von Stockouts zu verringern.

4. Zusammenarbeit mit Lieferanten, um die Zuverlässigkeit der Vorlaufzeiten zu optimieren

Wie bereits erwähnt, ist eine effektive Kommunikation mit den Lieferanten für den Erfolg Ihres Unternehmens unverzichtbar.

Versuchen Sie, mit Ihren Lieferanten Rahmenvereinbarungen (SLAs) abzuschließen, in denen die Erwartungen an die Lieferzeiten festgelegt sind. Versuchen Sie, wenn möglich, Strafen für Abweichungen zu verhängen und Anreize für pünktliche Lieferungen zu schaffen.

Machen Sie Ihren Lieferanten die Auswirkungen von Lieferengpässen verständlich und arbeiten gemeinsam an einer Lösung.

5. Verbesserung der Nachfrageprognose und -planung

Wenn Sie Technologien zur Bedarfsermittlung einsetzen, die Echtzeitdaten und intelligente Analysen nutzen, sind Sie in einer viel besseren Ausgangsposition und können Ihre Prognosen entsprechend und genau anpassen.

Prognosefehler sind ein wichtiger Grund für Fehlbestände. Eine regelmäßige Überprüfung der Absatzplanung hilft Markttrends, Saisonalität und Werbeaktivitäten in Ihre Prognosemodelle einzubeziehen.

6. Diversifizierung der Lieferanten und Partnerschaften

Lieferanten lassen Sie im Stich, auch wenn sie immer wieder das Gegenteil behaupten. In solchen Fällen sollten Sie vorrangig nach alternativen, zuverlässigeren Bezugsquellen suchen.

Sie mögen zwar an anderen Standorten oder in anderen Geschäftsbereichen angesiedelt sein, aber je intensiver Sie weitere Angebote erkunden, umso besser können Sie das Risiko von Unterbrechungen eindämmen.

Die Verwendung einer einzigen Bezugsquelle ist oft problematisch, wenn Sie eine zuverlässige Versorgung Ihrer Kunden gewährleisten wollen.

Planen Sie gemeinsam mit Ihren Lieferanten, stellen Sie gemeinsame Prognosen auf und teilen Sie das Risiko, wo immer möglich.

7. Festlegung von Sicherheitsbeständen und Nachbestellpunkten auf Grundlage von datengestützten Analysen

Die bloße Bevorratung von mehr Beständen ist nicht der richtige Weg, um die Verfügbarkeit zu gewährleisten. Sie müssen maßvoll und kalkuliert sein.

Führen Sie zu diesem Zweck eine statistische Analyse der Nachfrageschwankungen, der Durchlaufzeiten und des angestrebten Liefergrads durch.

So können Sie die optimalen Sicherheitsbestände und Nachbestellpunkte besser ermitteln. Gleichzeitig sind Ihre Lagerhaltungskosten ausgeglichener und das Risiko von Fehlbeständen geringer.

8. Einsatz intelligenter Supply-Chain-Technologien

KI-gestützte Tools für die Supply-Chain-Planung mit intelligenten Algorithmen erleichtern die Analyse von Nachfragemustern und führen zu deutlich besseren Resultaten, als den Absatz auf der Grundlage der Zahlen des letzten Jahres zu raten.

ERP-, CRM- und POS-Systeme tragen dazu bei, einen nahtlosen Datenfluss und Transparenz in Echtzeit zu gewährleisten. Und in der Lieferkette ist Transparenz essentiell.

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FAQs zu Stockouts

Ein Stockout oder Out-of-Stock (OOS) liegt vor, wenn einem Unternehmen der Lagerbestand für ein bestimmtes Produkt ausgeht, d. h. es ist für Kunden nicht mehr erhältlich.

Stockouts können durch ungenaue Nachfrageprognosen, Unterbrechungen der Lieferkette, unerwartete Nachfragespitzen, schlechtes Bestandsmanagement und ineffizientes Betriebskapitalmanagement entstehen.

Lieferengpässe führen zu Umsatzeinbußen, unzufriedenen Kunden, Rufschädigung des Unternehmens, erhöhten Betriebskosten und verpassten Cross- oder Upselling-Möglichkeiten.

Unternehmen können Stockouts verhindern, indem sie ihre Stammdaten pflegen, Werbeaktionen präzise planen, die Planung für mehrere Standorte optimieren, mit Lieferanten zusammenarbeiten, die Bedarfsprognose verbessern, Lieferanten diversifizieren, Sicherheitsbestände einrichten und intelligente Supply-Chain-Technologien einsetzen.

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